Oh wie schön ist Amsterdam. Ein Freilichtmuseum wie es lebendiger kaum sein könnte. Kultur, Shopping und einfach das Leben genießen stehen hier merklich an erster Stelle.
Auch wenn man sagen kann, dass Amsterdam sich in Sachen Lebenshaltungskosten nicht allzu stark von den Schweizer Städten unterscheidet, so merkt man doch, dass diese kleine Metropole weiß, was sie kann. Zu allererst sind da die Fahrräder! Gott sei Dank bin ich als Münsteranerin in diesem Bereich gut genug ausgebildet, um mich im Straßenverkehr nicht zu verlieren. Einem Jeden sei aber gesagt, Obacht, hier ist das Fahrrad der „Königsschwabe“ – frei nach dem Motto „mit eingebauter Vorfahrt“ ;)!
Nichtsdestotrotz gibt es keine schönere Art die Stadt der Grachten zu erkunden! Durch den Vondelpark direkt Richtung Paradiso, der bekannten Kirchendisko, links rum geradewegs auf den Leidseplein zu. Fahrräder anketten, und wenn ich anketten sage, meine ich anketten. Nix is mit kurz das Rundschloss einrasten, nein,hier heißt die Devise anketten, oder nach Hause laufen ;)! Vor allem handelt es sich teilweise um Fahrräder, die diesen Titel nur schwerlich verdient haben – bei uns würde die niemand mehr anschauen, aber in Amsterdam werden die angeschlossen, als wären sie Gold wert.
Welche Gefährte sich aber definitv lohnen zu verreigeln, sind die allgegenwärtigen Bakfiets, Transporträder, die hier vor allem zum Transport von Kindern, aber auch Gegenständen aller Art genutzt werden. Ich glaube, so eins brauche ich auch :D.
Und ab geht’s über die Grachtenbrücken in die Innenstadt. Vorbei an allen bekannten und unbekannten Marken, links haltend, bis man in den 9 Straßen (de 9 straatjes) ist. Wer möchte verlängert den Weg natürlich über den Blumenmarkt und biegt erst am Konigsplein Richtung Dam ab. Hier schlägt das Shoppingherz höher!
Kleine Boutiquen wechseln sich mit tollen Cafés und schnuckeligen Broodje Bars ab. Zur Stärkung empfehle ich dringendst ein leckeres Broodje oder die bekannten (eigentlich aus Belgien stammenden), handgeschnittenen Frites. Natürlich „Spezial“ mit Mayo, Curryketchup und frischen Zwiebelwürfeln. Lekker.
Weiter geht’s in Richtung Osten. Hat man sich bis zum Dam vorgetastet, ist die Vergnügungsmeile nicht weit. Mädels haltet eure Herren fest, hier kokettieren die Damen in den Schaufenstern ohne Rücksicht auf Verluste ;)! Sehenswert ist es dennoch, da auch hier Skurriles und Originelles auf den Betrachter wartet.
Am zweiten Tag geht’s in die Nobelgegend und natürlich zum Reichsmuseum (Rijksmuseum). Was ein Prachtbau. Allein der Anblick von außen lohnt. Drinnen befinden sich Werke von Rembrandt, van Gogh und weiteren namhaften Künstlern. Und da wir großes Glück haben, findet zudem noch der UitMarkt im Museumsquartier statt. Autoren, Tänzer und Künstler aller Art stellen sich hier unzensiert dem Publikum vor – mit Erfolg. Nach einer Stärkung in Form von Poffertjes und Koffie geht es über die Kalverstraat (Luxusmeile) zurück. Mit dem Fiet (Fahrrad) in Richtung Centraal, denn dort wollen wir eines der kostenlosen Fährboote auf die andere Seite besteigen und den Abend am Wasser ausklingen lassen.
Da hatte mal wieder ein findiger Holländer eine gute Idee – das Pllek ist ein echtes Highlight. Einst ein Containerlagerplatz, ist es heute ein aus eben jenen Containern gebautes Eventrestaurant mit Außensitzplätzen und Lagerfeuerplatz.Aber Achtung, um wieder auf die andere Seite zu gelangen, immer den Fährfahrplan im Blick halten ;). Weitere Tipps gibt es hier!
Fakt ist, Amsterdam gehört zu den 100 Plätzen, die man vor seinem Tod besucht haben sollte ;).
Wissenswertes:
– Zu schnelles Autofahren ist unsagbar teuer (20 zu viel auf der Autobahn = 240€)
– Bakfiets (Transporträder) sind allgegenwärtig
– jeder hat anscheinend ein Boot und 3 Fahrräder
– die Innenstadt ist Wohn- und Einkaufszentrum
– Rollerfahrer tragen keinen Helm und fahren hupend auf den Fahrradwegen
– trotz der sehr fetthaltigen Snacks (Frites, Frikandel, Waffeln oder Kroketje) sind wenig Fettleibige zu sehen
Eure Nina