In meinem vorherigen Beitrag hatte ich ja kurz von meinen Urlaubsvorbereitungen berichtet.
Bevor ich Euch von meinen Erlebnissen in der wundervollen Stadt am Südzipfel Südafrikas erzähle, möchte ich Euch ein bisschen etwas zu den „hard facts“ wie Flug, Unterkunft und Mietwagen näher bringen.
Wie ihr ja wisst, bin ich mit Helena allein gereist. Heißt, dass viele Dinge beachtet werden müssen. Allein der Fakt, dass Du alles allein schleppen musst und auch niemand da ist, der mal eben das Kind nimmt sollte im Vorfeld berücksichtigt werden ;).
Flug:
Meinen Flug habe ich bewusst mit Edelweiss Air gebucht, da sie die einzige Airline mit einem Non-Stop -Nachtflug nach Kapstadt sind. Ganz wichtig mit Kleinkind!! Denn es gibt nichts Schlimmeres als alles wieder einpacken zu müssen um dann nach 1-4 Stunden Aufenthalt den Kladderadatsch wieder in den Flieger zu verfrachten – mal ganz abgesehen vom Kind J. Ob Nachtflug oder Tagflug muss jeder selbst entscheiden, aber da ich wusste, dass Helena eigentlich gut schläft, habe ich mich über den Nachtflug sehr gefreut.
So hatte ich also die neue Eco-Max von Edelweiss Air bestätigt bekommen und mich schon sehr darauf gefreut. Denn seit meiner Zeit bei den HolidayCheckern hatte ich immer gute Erinnerungen an die Flüge mit der Swiss-Tochter.
Und tatsächlich lief auch alles wie am Schnürchen – wir hatten sogar eine ganze Viererreihe für uns –bis zu dem Zeitpunkt da sich Helena entschied einen Backenzahn zutage zu fördern. Nicht schön. Weder für sie, noch für mich oder die anderen Passagiere. Nur leider ist sie eben auch nur ein Mensch und Zähne bekommen gehört zum größer werden eben dazu.
Sagen wir es mal so: ohne diesen Zwischenfall wäre der Flug eine wahre Wohltat gewesen:
- keine Zwischendurchsagen während der Nacht
- Eine Snackbar im Küchenbereich zur Selbstbedienung mit Getränken und Knabberzeugs
- tolles Inflight-Entertainment (hab ich nur mal durchgeblättert)
- guter Sitzabstand zum Wohflühlen
Einziger Minuspunkt: der Purser (verantwortlicher Flugbegleiter). Dieser hatte wohl zwei Bekannte auf dem Flug, die sich durch Helenas Geschrei (verständlicherweise) etwas gestört fühlten. Aber anstatt mir Hilfe anzubieten kam nach 3,5 Geschrei die Frage ob das Kind krank sei. Meine Verneinung brachte ihn etwas in Rage und er wollte dann wissen wann sie denn wohl aufhören würde … Mmmmh, warten Sie… gleich drücke ich den „Aus-Schalter“. Nur noch 5 Minuten, weil ich das Geschrei so gern höre… #Sarkasmusaus.
Nun ja, schade eigentlich. Aber dennoch würde ich immer wieder mit Edelweiss fliegen
Unterkunft:
Lange habe ich überlegt, ob ich mich mit Kind allein in ein Hotel einbuchen soll und habe mich Gott sei Dank dagegen entschieden.
Geworden ist es dann die Umoya Lodge in Blouberg. Ein von zwei Deutschen betriebenes Guesthouse wie es viele in Kapstadt gibt. Das Tolle: man hat sofort Anschluss. Wo ein Hotel immer anonym ist, haben die Guesthouses den Vorteil der direkten „Sozialisierung“. Ist mit Sicherheit nicht für jeden was, aber für uns war es optimal.
Bernd und Chris, zwei typische Surferboys (mittleweile eher –men :P), die ihren Traum zum Beruf gemacht haben, betreiben hier ein kleines Einod von dem wir profitieren können. Für 42€ hatten Helena und ich ein geräumiges Zimmer mit Bad und Babybett. Die Küche gut ausgestattet (da ist noch Luft nach oben ;)) zur Gemeinschaftsnutzung und einen hübschen Pool mit Liegen. Ein Braai-Platz (Südafrikaans für Grill/BBQ) gehört ebenfalls zum Haus sowie die Housemaids Sharon und Erika J. Zudem stehen 3 große Kühlschränke zur Verfügung und in der Hauptsaison kann man hier auch Bier, Cola und Wasser konsumieren und sich dann am Board eintragen. Die Hausregeln sind ähnlich der einer normalen Studenten-WG – meins ist meins, deins ist deins. Und spülen muss jeder selbst.
Außerdem hätte ich mich in einem Hotel an Essenszeiten halten müssen, was für einen Städte/Natur/Strand –Trip äußerst unflexibel ist.
So hat man hier die Möglichkeit die typische Küche und die wunderbaren Lebensmittel dieses phantastischen Landes kennen- und genießen lernen, was einem in einem Hotel meist verwährt bleibt, denn in der Nähe (nicht in Laufnähe wohlgemerkt) gibt es viele verschieden Supermärkte die ein phänomenales Angebot an tollen Produkten liefern. Und auch Essengehen ist im Vergleich zu Deutschland oder der Schweiz eine sehr günstige Alternative.
Blouberg liegt nordwestlich der Innenstadt und gehört zu den besseren Gegenden Kapstadts. Machen wir uns nichts vor, es gibt wenig Städte wo reich und arm so nah beieinander liegen wie in Kapstadt. Dort ein Township und 800m weiter eine Siedlung mit eingezäunten Villas der Superlative. Deshalb ist auch immer erhöhte Aufmerksamkeit gefragt. Aber keine Angst, wer sich angemessen (gediegen) kleidet und nicht den reichen Europäer raushängen lässt hat meist nichts zu befürchten.
Ein paar Tipps möchte ich Euch noch zusätzlich geben:
Wäsche: mit Kleinkind fällt immer unglaublich viel Wäsche an, daher war ich froh per Zufall Sharlons Bekanntschaft gemacht zu haben. Sie wohnt ganz in der Nähe der Umoya Lodge und hat einen Heimwäscheservice. Heißt, sie holt Deine Wäsche ab und bringt sie dir am gleichen Tag getrocknet und gefaltet zurück. Und das für 55 Rand für 5 Kilo (das sind gerade mal 4,50€ beim derzeitigen Wechselkurs). Solltest Du vor Ort sein, gib mir Bescheid, dann gebe ich Dir ihre Nummer ;).
Friseur: Ich liebe es in anderen Ländern zum Friseur zu gehen. Ich weiß, dass das eher ungewöhnlich ist, aber ich persönlich mache das gern. Und auch dabei hatte ich Glück. Mittels Google hatte ich einen Waxing-Kontakt ausfindig gemacht. Debbie (Frenchies waxing) hatte eine tolle Frisur und somit fragte ich sie kurzerhand nach Ihrer Friseurin und kam zu Cherie. Ich kann euch sagen: für umgerechnet 17€ ein wahnsinns Service mit einem perfekten Haarschnitt.
Soviel zu den „Hausfrauen-Tipps“ :P.
Kommen wir zum Mietwagen
Kapstadt mit Kind geht ohne Mietwagen nicht!!! Ganz wichtig und nicht zu unterschätzen.
Ich hatte mich im Vorfeld natürlich informiert. Sowohl private Vermietungen (manchmal äußerst dubios) bis hin zu allen möglichen Anbietern habe ich Preise und Angebote verglichen. Fündig geworden und gebucht habe ich dann schlussendlich bei Mietwagen-check.de. Denn hier fand ich tatsächlich das beste Angebot:
Mietwagen mit Klimaanlage für 18 Tage: 218€ inkl. aller Gebühren und bester Tankregelung.
Das ist doch mal ein Wort, oder? Ach ja, und das Ganze nicht bei irgendeiner kleinen Klitsche, sondern bei Hertz.
Claudi, eine Freundin von guten Freunden, die selbst 3 Kinder hat, ebenfalls in Blouberg lebt und auch ein Guesthouse (sie war leider ausgebucht) betreibt hat mir dann noch einen Kindersitz zur Verfügung gestellt. Diesen hätte ich natürlich auch bei Hertz leihen können – keine Frage!
Somit war unser mobiler Untersatz, getauft auf den Namen „Champagne“ (auf Grund seiner beigen perleffekt Farbe), perfekt ;).
Er hat uns hervorragende Dienste geleistet und uns ohne Probleme ans Kap der guten Hoffnung, Stellenbosch und andere Plätze gebracht – nur fahren musste ich selbst.
Was wir dann auf unsere Touren in und um Kapstadt mit Kind erlebt haben, das erzähle ich euch beim nächsten Mal!
Liebe Grüße
Nina